Ölpastelle werden ein bisschen stiefmütterlich behandelt. Bücher zum Thema gibt es kaum auf dem Markt. Natürlich gehören Ölpastelle zu den Materialien, die etwas mehr Aufwand mit sich bringen (z.B. beim Verwahren fertiger Bilder), aber sie können auch ihren Reiz haben. Gerade Ölpastellkreiden haben den Vorteil, dass sie keine Trocknungszeit haben, wie normale Ölfarben. Martin Stankewitz hat bereits in seinem Buch „Bäume zeichnen und malen“ (Rezension) gezeigt, dass Ölpastelle sehr vielfältig sind und auch im Freien sehr gut eingesetzt werden können. Nun ist im dpunkt.verlag sein zweites Buch zu Thema „Ölpastelle entdecken“ erschienen.

Inhalt und Mehrwert
Stankewitz weiß was er tut. Das hat er schon in seinem ersten Buch bewiesen. Er geht strukturiert auf alle Themenbereiche, wie „Malgründe“, „Hilfsmittel“, „Farben kombinieren und mischen“, „Ölpastell-Bilder schützen und präsentieren“, „Bildprojekte umsetzen“ ein und gibt seine Erfahrungen und Tipps an seine Leser weiter.
Ein besonderes Augenmerk legt er dabei auf Farbauswahl und -gestaltung. Das hilft dabei realistische Bildkompositionen zu erstellen und den Umgang mit Farben zu schulen.

Anschließend zeigt er anhand von Beispiel-Projekten, welche Umsetzungsmöglichkeiten es mit Ölpastellen gibt und geht auch auf Mixed-Media-Projekte ein.
Layout und Material
Da dieses Buch „nur“ 122 Seiten umfasst ist es kartoniert. Dadurch kann man es super schnell durchblättern und zwischen den Kapiteln hin und her springen. Der Umschlag ist matt und greift sich gut.
Das Layout des gesamten Buches ist einfach gehalten. Keine Prägung im Cover, kein extra Schnickschnack. Wie im Buch „Bäume zeichnen und malen“ gibt es viel Text. Wer ein Lesemuffel ist, wird dies nicht mögen, aber die Texte sind gut gesetzt und einfach lesbar. Eine tolle, schlichte Umsetzung, sodass man gut mit dem Buch arbeiten kann.
Der Text ist mit vielen Bilder illustriert und jedes Bild hat eine Bildunterschrift mit zusätzlichen Erläuterungen.

Zusammenfassung und Bewertung
Ich war wenig vom Aufbau und der Ausführlichkeit überrascht, denn schon in seinem ersten Buch hat Stankewitz gezeigt, dass er sein Thema versteht und viele Tipps dem Leser nahe bringen will.
Ich konnte wahnsinnig viel für mich und für die Arbeiten mit Ölpastellkreide mitnehmen. Die Farbtheorie kann natürlich auch auf andere Materialien umgesetzt werden. Wer Ölpastelle noch nicht kennt, kann mit diesem Buch das Material von Anfang an kennenlernen und wird direkt tolle Ergebnisse erziehlen. Wer schon länger Pastelle im Schrank liegen hat, wird vielleicht diese mit anderen Augen sehen und nun öfters hervorholen (sowie ich). Das Buch ist damit sowohl für Anfänger, als auch für Kenner geeignet.
Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen.

Stankewitz, Martin: Ölpastelle entdecken : Malen in satten Farben, Maltechniken, Mischen, Bildprojekte, Mixed Media. Heidelberg: dpunkt.verlag, 2019. 122 Seiten 978-3-86490-661-9.
Vielen Dank an den dpunkt.verlag für das Rezensionsexemplar.
Ich verwende auch sehr sehr gerne Ölpastellkeiden, und ja, es ist mir auch schon aufgefallen, dass Bücher dazu kaum im Vor-Ort-Handel (Buch, Künstlerbedarf) präsentiert werden. (Auch auf amazon finde ich nicht allzu viele.) Danke für diesen Buchtipp!
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Oh da bin ich sehr gespannt ob es dir auch so gefällt. Es ist auf jeden Fall auch etwas für Fortgeschrittene.
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Danke für die Buchvorstellung. Klingt so, als sollte ich da auch mal reinschauen, Deine Begeisterung macht mich neugierig 🙂
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Ich finde, dass Ölpastelle unterschätzt werden und tolle Vorteile gegenüber Ölfarbe haben.
Zudem gibt Stankewitz so viele Tipps, dass man sich seine Bücher immer wieder anschauen kann.
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