Auf dem Literaturcamp in Heidelberg gab es viele interessante Sessions zu besuchen. Eine für die ich mich entschieden hatte, war „Inspiration Schreibblockaden“ von Selim Özdogan, Autor von „Wieso Heimat, ich wohne zur Miete“.
Das Thema „Schreibblockaden“ ist unter Autoren und Bloggern ein quälendes Thema, welches jeden einmal trifft. Auch mich hat es schon oft in die Mangel genommen. Und nicht nur mir schien es so zu gehen, denn die Session war gut besucht.
Herr Özdogan packte das Thema von einer interessanten Seite an, die mir die Augen öffnete und mich motivierte. Nach der Session hätte ich mich am liebsten sofort vor den Rechner gesetzt, wären im Anschluss nicht noch weitere spannende Sessions gelaufen.
Woher kommen Schreibblockaden?
Wenn wir von Schreibblockaden sprechen, denken wir, wir hätten keine Ideen mehr, was jedoch nicht stimmt. „Denken“ tun wir immer, nur ist uns dies selten bewusst, da wir uns selbst kaum zuhören. So ist ein erster Schritt gegen Schreibblockaden, anzukommen, sich selbst zuzuhören und wieder die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt und die eigenen Gedanken zu lenken.
Zudem setzen wir uns oft selbst Grenzen, die im Denken überhaupt nicht vorhanden sind, denn die meisten Grenzen sind irgendwann erbaut und konstruiert worden. Wollen wir Schreibblockaden überwinden, sollten wir unseren Kopf leeren und versuchen, Grenzen aufzulösen.
Möglichkeiten Schreibblockaden aufzulösen
Druck erzeugt Grenzen. Manchmal ist das hilfreich, z.B. in Form von Abgabeterminen. Doch es kann auch Blockaden errichten, denn Schreiben und das Entwickeln von Ideen sind längere Prozesse, die Zeit brauchen und auch von der eigenen gesundheitlichen Verfassung abhängen. Daher sollte man immer seine eigene Tagesform im Auge behalten und falls nötig die Arbeit einige Zeit ruhen lassen.
Sollte diese Pause jedoch nicht helfen, kann man zu weiteren Hilfen greifen:
- Veränderungen der Rahmenbedingungen z.B. Schreibort oder Zeit kann Blockaden auflösen und Neues schaffen.
- Betrifft die Blockade das Schreiben an sich, ist es vielleicht hilfreich, wenn man sich trotzdem hinsetzt und nicht versucht, so gut wie möglich zu schreiben, sondern einfach so schlecht, wie es nur geht.
- Wenn man im Text nicht weiterkommt, kann es helfen, wenn man die lineare Struktur aufbricht und die Textstelle an der man hängt, überspringt und mit anderen Kapiteln oder Abschnitten weiterarbeitet.
- Um sich klar zu werden, wo Charaktere hin wollen oder was ein Artikel genau sagen will, kann es hilfreich sein, mit dem Schluss zu beginnen und diesen als Erstes zu schreiben.
Wichtig ist es immer, sich bewusst zu sein, dass wenn man eine Schraube in seinem Lebensuhrwerk ändert, sich auch andere Bereiche ändern und dadurch die Blockade aufgelöst werden kann.
Wenn diese Vorschläge und die Ausführungen keine Motivation erzeugt haben, weiß ich nicht, was es dann schafft. Ich fand den Vortrag sehr inspirierend.
Selim Özdogan ist auch auf Twitter zu finden unter @wortmachtklang